Wieso wird der Plan, die Hizmet–Bewegung zu beseitigen, nicht verleugnet?

Seit den Auseinandersetzungen um das Thema Dershane(=Nachhilfeinstitute) herum, diffamieren manche Journalisten die Hizmet-Bewegung als „Parallelstaat", „Organisation" oder „Bande"

Vor kurzer Zeit stieß der Journalist und Schriftsteller Abdurrahman Dilipak nun auch dazu.

In seinem vor einigen Tagen veröffentlichten Artikel mit dem Titel „Das Spiel wurde dechiffriert", erläutert er, dass man schon seit langer Zeit Ermittlungen gegen die Hizmet–Bewegung geführt hat und dass er dies schon seit sechs Monaten wisse.

Seinen Behauptungen zufolge werden die Ermittlungen im Januar beginnen.

Ich habe darauf gewartet, dass man diese Behauptung gestern widerrufen würde und die Regierung klarstellen würde, dass die sie keine monatelangen Vorbereitungen getroffen hat um gegen die Hizmet–Bewegung vorzugehen.

Leider verblieben genau die Personen, welche sonst immer alles leugnen, gegenüber diesen schockierenden Behauptungen still.

Ist dies der Grund des Ausspionierens?

Im Hinblick darauf wirft sich ungewollt die Frage auf, ob das rechtswidrige Ausspionieren, welches von der Zeitung Taraf ans Tageslicht gebracht wurde und im Jahre 2013 immer noch andauerte, genau mit dieser Absicht vollzogen wurde.

Man hegt den Verdacht, ob das Bestreben die Dershanes zu schließen nicht auch ein Teil dieses Planes sein könnte und fragt sich, wie das sein kann, „wo doch die Prinzipien des Gesetzes, der Demokratie und die momentanen Bedingungen der Bildungspolitik dies nicht zulassen und es keinen gerechtfertigten Beweggrund für die im Geheimen und beharrlich vorbereiteten Ermittlungen gibt."

Es wirft sich außerdem die Frage auf, ob auch die nach den Korruptionsermittlungen begonnenen weitreichenden Versetzungen, die nach dem Motto: „von den Medien zu den Finanzen, von der Polizei zu MASAK (Forschungskommission für finanzielle Verbrechen)" durchgeführt wurden, ein erneutes Ergebnis dieser Ermittlungen sind.

Eine ähnliche Welle von weitreichenden Versetzungen fand „die Geschehnisse vom 07. Februar" zum Vorwand machend statt, an welchen selbst das Bildungsministerium betroffen war.

Idris Naim (ehemaliger Innenminister)sprach schon seit geräumiger Zeit über eine der Regierung sehr nahestehenden, oligarchischen Gruppe, die danach strebe den Leuten einzureden, dass hinter allem die Hizmet–Bewegung stecke und dass sich die Haltung der AKP gegenüber der Hizmet-Bewegung gegenüber geändert habe...

Es ist vollkommen unbegreiflich wieso eine konservative aber demokratische Regierung diese Art von Ermittlung vollzieht. Als Zielscheibe eine Bewegung zu wählen, die sich inzwischen fast überall auf der Welt für Bildung einsetzt und somit auch die Türkei international repräsentiert.

Leider stellt sich keiner der Sprecher der Regierung und beteuert, dass diese Beschuldigungen falsch und unangebracht sind. Ganz im Gegenteil geben sie Äußerungen von sich, welche die Wahrscheinlichkeit, dass das alles wahr ist, erhöhen.

Mit Al-Sisi in dieselbe Falle tappen!

In Ägypten wurden unter Al-Sisis Regime ähnliche Ermittlungen gegen die Muslimbrüderschaft durchgeführt, diese wurden auch als „Bande" abgestempelt und verboten. Ihre Institutionen wurden beschlagnahmt und sie waren einer Welle an Festnahmen ausgesetzt, ähnliches wird nun gegen die Gülen–Bewegung seitens der Regierung geplant. Wie kann man es erklären, dass entgegen diesen Behauptungen, sie hätten geplant, die Hizmet-Bewegung auszulöschen, wortlos geblieben wird?

Dilipak berichtete schon vor Monaten über die gegen die AKP gerichteten Korruptionsermittlungen und Tonaufnahmen und warnte die Regierung.

Nun aber berichtet er über Vorbereitungen für eine Ermittlung, über die er eigentlich bereits seit sechs Monaten Bescheid wusste, gegen eine Bewegung, die nach seiner Meinung interessanter ist als die „Ergenekon-" und „Balyoz"-Ermittlungen es sind.

Wenn man den Ablauf der bereits bekannten Ereignisse betrachtet, fragt man sich, ob die Aufnahmen und der Korruptionsfall vorher geplant wurden, um diese der Gülen–Bewegung zu verhängen.

In seiner Schrift berichtet er darüber, dass die Regierung mit der Unterstützung bestimmter Personen, seit Monaten eine umfassende Ermittlung gegen die Gülen–Bewegung geplant habe.

Um ehrlich zu sein hoffe ich immer noch auf den Moment an dem diese und diese Art von Behauptungen verleugnet werden...

Wenn es tatsächlich eine Ermittlung gibt, die gegen diese gläubigen Menschen geführt wird, deren einziges Ziel daraus besteht Gottes Wohlwollen zu gewinnen, dann muss man bedenken, dass diejenigen, die diese Ermittlung leiten, ein Teil von diesen Plänen sind und prüfen, für was und wen diese Menschen denn arbeiten.

Wenn die AKP tatsächlich beunruhigt wegen dieser umfassenden Ermittlung ist und sie denkt, dass man ihr eine Falle stellen will, dann sollte sie auf diese Menschen, die sie in dieses Gefecht reingezogen haben und jene verwerflichen Behauptungen geäußert haben, intensiv beobachten...

Veröffentlicht [Originalsprache: türkisch) aus: bugun.com.tr, vom 1.1.2014, Adem Yavuz Arslan