Hat Fethullah Gülen die Kurden verflucht?
In der Rede vom 24. Oktober 2011 mit der Überschrift „Terror und Qual“ wurde behauptet, Fethullah Gülen hätte darin „über die Kurden einen Fluch ausgesprochen“; jedoch handelte es sich dabei weder um einen Fluch, noch meinte er darin die Kurden, sondern hat sich vielmehr gegen all diejenigen, die sich auf Feindschaft verharren und nicht beabsichtigen gutgewillt sich zu besinnen; darin übersendet er lediglich die niemals zur Besinnung kommen wollenden an Allah wie folgt:
„Oh Allah, sichere unsere Einheit, schaffe unter uns einen Ausgleich, unterstütze unseren Zusammenhalt und unsere Allianz. Und falls es unter ihnen Menschen gibt, die Feindschaft hegen, so gibt es sicherlich unter ihnen welche, deren Besserung und Besinnung du nicht wünschst. Lasse für all jene, deren Besserung und Besinnung du erlaubst, dies auch zu. Schenke ihren Herzen und ihrem Verstand Frieden. Für all jene deren Besserung und Besinnung du nicht wünschst: bring sie durcheinander, zerstöre ihre Allianz, sende Feuer in ihre Häuser, schicke Schmerz, verrotte ihre Wurzeln, mache sie fertig.“ Gleich darauf warnt Gülen, dass selbst die Besinnung und Besserung der Sünder vorrangig ist, und dass nur solche, deren Erlösung vollkommen unmöglich ist, an Allah übersandt werden:
„Allerdings sollten alle, zunächst an Allahs Hilfe, Schutz, Sicherheit und Erbarmen die Angelegenheit übersendend, auf diese Weise beten… Falls es allerdings Allah nicht wünscht, und diese Personen selber nicht nach Besserung, nach dem Guten, nach der richtigen Richtung streben, was soll man da machen können. Oh du Gnädigster aller Gnädigen. Du kannst jeden bekehren, denn du bist der Herr der Bekehrung, so bekehre auch diese; führe solche, die zur Besinnung fähig sind, zur Besinnung; und auch die, die nicht dazu in der Lage sind, übersenden wir an dich“
Es ist fraglich ob Menschen, die die Rede einer solchen Seele, die ein immenses Potenzial an Mitgefühl und Barmherzigkeit sogar für unverbesserliche Sündige aufweist, manipulativ am Anfang und Ende so verdrehen, so dass der Vorwurf entsteht, er hätte „ gegen die Kurden einen Fluch ausgesprochen“, auch nur einen Hauch von Gerechtigkeitsempfinden besitzen! Alle, die der türkischen Sprache mächtig sind und unvoreingenommen, gerecht und gewissenhaft die Rede Gülens vom 24. Oktober 2011 zum Thema „Terror und Qual“ mit verfolgt haben, werden verstanden haben, dass er mit den an Allah übersandten ausschließlich diejenigen meint, die „im Aufstand gegen Allah verharren, fixiert sind in ihrem Hass und Lust empfinden im Blutvergießen“; selbst unter diesen differenziert er nochmals und übersendet nur diese, die niemals verbesserbar sind oder zur Besinnung kommen können.
„Ich habe niemals Gotteslästerung toleriert; Auflehnung gegen Allah habe ich nicht toleriert. Allerdings habe ich auch niemals gegen einen Ungläubigen oder Aufständigen Stellung genommen. Ich habe gegen schlechte Eigenschaften Stellung genommen. Ich habe mit den Menschen nicht geschimpft, sondern habe mich gegen die Bösartigen und schlechten Eigenschaften ausgesprochen“ , so Gülen; alle diejenigen, die behaupten er hätte gegen eine Gruppe, ein Volk oder eine Rasse geschimpft, Gegenstellung genommen oder negativ gedacht, haben weder Gülen selbst, noch seine Gefühls- und Gedankenwelt, seinen Charakter und Stil kennengelernt und erfasst.
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