Falsche Argumente für den Ursprung des Seins

Mittelalterliche europäische Konzepte zur Beschaffenheit und Existenz des Universums waren sehr stark von der Autorität der Kirche beeinflusst. Diese berief sich auf Schriften, die im Laufe der Zeit verfälscht worden waren.

Als dann das wissenschaftliche Denken immer mehr an Einfluss gewann, fühlte sich die Kirche bedroht und begegnete ihm mit offener Feindschaft. Zwischen Wissenschaft und Religion tat sich ein Graben auf, der in der Folgezeit immer größer und unüberbrückbarer wurde, bis sich die beiden Kontrahenten schließlich unversöhnlich gegenüber standen. Fortan wurde die Religion als eine Domäne blinden Glaubens und Trost spendender Rituale bezeichnet, für die sich die Wissenschaft nicht zuständig fühlte. Wissenschaftlich zu denken und zu arbeiten, bedeutete gleichzeitig es abzulehnen, die Existenz Gottes auch nur zu erwähnen, geschweige denn sich der Offenbarung Gottes zu fügen. Darwins Evolutionstheorie verstärkte die Tendenz, alles Existierende als aus sich selbst heraus erschaffen und als sich selbst erhaltend zu betrachten. Darwin ging davon aus, dass jede Entwicklung einem Prozess mit einer inneren Dynamik unterworfen sei und sich daher praktisch von selbst entfalte. Seiner Meinung nach folgte dieser Prozess Gesetzen, die der Mensch früher oder später vollständig würde begreifen (und damit auch manipulieren) können. Viele, aber längst nicht alle Wissenschaftler behaupteten daraufhin, dass die natürlichen Ursachen bzw. die so genannten Naturgesetze genügen, um alle Phänomene zu erklären.

Bevor ich diese Annahme kommentiere, möchte ich darauf hinweisen, dass Wissenschaftler und Philosophen, die materialistische und naturalistische Auffassungen vertreten, in ihren Argumenten keineswegs übereinstimmen. Damit unterscheiden sie sich von den Propheten, die zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten lebten und dennoch einer Meinung waren, wenn es darum ging, den Ursprung und das Funktionieren der Schöpfung zu erklären. Auch in Fragen zum Leben und zum Dasein waren die Propheten ebenso wie zahlreiche Wissenschaftler, die die Worte der Propheten für wahr hielten, grundsätzlich einer Meinung. Einige Wissenschaftler und Philosophen, die nicht an die Existenz Gottes glauben, behaupten hingegen z.B., die Natur existiere aus sich selbst heraus, und bestehen darauf, alles mit natürlichen Ursachen und Naturgesetzen interpretieren zu können. Andere schreiben der Materie Attribute wie Kreativität, Ewigkeit, Leben und Bewusstsein zu. Wieder andere sehen sich außer Stande, den Ursprung des Lebens zu erklären, und meinen, Zufall und Notwendigkeit würden über Sein oder Nichtsein entscheiden.

In gebotener Kürze werde ich im Folgenden erläutern, warum es unmöglich ist, das Sein zu erklären, ohne gleichzeitig die Existenz und die Einheit Gottes zu bestätigen.

Natur, Naturgesetze und natürliche Ursachen

  • Die Naturgesetze existieren rein nominell und besitzen keine reale Existenz. Sie sind nichts weiter als Hypothesen zur Erklärung bestimmter Ereignisse und Phänomene und weisen auf imaginäre Kräfte hin, die sich aus den Bewegungen oder Beziehungen von Ereignissen und Phänomenen ableiten lassen. Die Gesetze der Schwerkraft, der Reproduktion und des Wachstums in lebenden Organismen oder andere Gesetze wie das der magnetischen Anziehung und Abstoßung sind keine Einheiten, deren Existenz von unseren nach außen gerichteten Sinnen oder durch Instrumente, die diese Sinne verstärken, bestätigt werden könnten. Dürfen wir denn - unabhängig davon, welche Wahrheit das Gesetz der Schwerkraft beispielsweise bereithält - etwa ernsthaft behaupten, das echte Universum (ein Universum, in dem dieses Gesetz Gültigkeit besitzt) sei auf Grund dieses Gesetzes entstanden (bzw. musste zwangsläufig auf Grund dieses Gesetzes entstehen)? Würde es denn wirklich der Vernunft entsprechen, die Existenz aller Dinge wie auch aller intelligenten und bewussten Lebewesen Einheiten zuzuschreiben, die nichts weiter als Hypothesen sind?
  • Naturgesetze und natürliche Ursachen werden aus den Bewegungen und Beziehungen von Ereignissen und Phänomenen im Universum abgeleitet. Daher sind sie im Prinzip eher von diesen Ereignissen und Phänomenen abhängig, als dass sie deren Urheber wären. Ganz sicher aber existieren sie nicht aus sich selbst heraus und stehen in Abhängigkeitsverhältnissen.
  • Die Existenz des Universums in seiner Gesamtheit und aller Ereignisse und Phänomene innerhalb dieses Universums ist möglich. D.h., ihre Existenz ist nicht absolut notwendig. Sie können existieren oder auch nicht. Für jedes einzelne Nahrungsteilchen, das zu den Bausteinen eines Embryos gehört und zum Aufbau einer seiner Milliarden Zellen beiträgt, steht eine beinahe unbegrenzte Anzahl von Alternativen zur Verfügung. Nichts, dessen Existenz nur im Bereich des Möglichen liegt, kann aber ewig leben; und alles, dessen Existenz nur im Bereich des Möglichen liegt, ist auf etwas angewiesen, das die Macht besitzt, zu Gunsten seiner Existenz zu entscheiden.
  • Alle möglichen Einheiten sind an Raum und Zeit gebunden und verfügen somit über einen Anfang. Alles, was einen Anfang besitzt, muss aber ebenfalls ein Ende haben und kann daher nicht ewig sein.
  • Natürliche Ursachen benötigen einander, um eine Wirkung erzielen zu können. Ein Apfel z.B. kann ohne eine Apfelblüte nicht existieren. Die Existenz der Apfelblüte wiederum setzt das Vorhandensein eines Astes voraus, der seinerseits nicht ohne den Apfelbaum da sein kann. Diese Reihe lässt sich ohne weiteres fortsetzen bis hin zum Samenkorn, das u.a. Erde, Luft und Feuchtigkeit braucht, um keimen und wachsen zu können. Jede Ursache ist gleichzeitig auch eine Wirkung. Wenn wir nicht genauso viele Gottheiten wie Ursachen akzeptieren wollen, müssen wir gezwungenermaßen nach einer Ursache Ausschau halten, die außerhalb der Kette von Ursache und Wirkung liegt.
  • Um nur eine einzige Wirkung zu erzielen, muss eine unendlich große Anzahl von bereits existierenden Ursachen gekonnt und zuverlässig miteinander kooperieren. Ihr gemeinschaftliches Handeln bezeichnen wir als Naturgesetze. Um beispielsweise einen Apfel hervorzubringen, müssen so unterschiedliche Faktoren wie Luft, Erde, Sonnenlicht, Wasser, die 23°-Neigung der Erdachse und die komplizierten Regeln des Keimens und des Wachstums von Samenkörnern und Pflanzen zusammenarbeiten. So viele blinde, taube und unwissende Ursachen und Gesetze können sich schon für einen so ‚einfachen' Organismus wie den Apfel kaum zusammenfinden. Vollkommen absurd wäre es jedoch zu behaupten, ein solches Zusammenwirken von Ursachen und Gesetzen wäre für einen lebenden und bewussten, aber auch intelligenten und pflichtbewussten Organismus wie den Menschen verantwortlich, der ja sogar seine eigenen Absichten und Handlungen hinterfragen kann.
  • Ein winziges Samenkorn trägt einen gewaltig großen Baum in sich. Der Mensch, das komplexeste aller Geschöpfe, wächst aus einer weiblichen Eizelle, die von einer verschwindend kleinen männlichen Spermie befruchtet wurde. Kurz: Weder besteht eine angemessene Relation zwischen Ursachen und Wirkungen, noch stehen beide in einem akzeptablen Verhältnis zueinander. Extrem schwache, simple, unwissende und leblose Ursachen bringen gewaltige, komplexe und intelligente Wirkungen hervor.
  • Alle natürlichen Phänomene und Prozesse haben ihre Gegenteile: Nord- und Südpol, positive und negative Ladung, schön und hässlich, Tag und Nacht, Anziehung und Abstoßung, Gefrieren und Schmelzen, Verdampfung und Kondensation etc... Etwas, das ein Gegenteil besitzt und auf sein Gegenteil angewiesen ist, um existieren und erkannt werden zu können, kann weder Schöpfer noch Urheber sein.
  • Oft lässt sich beobachten, dass eine bestimme Wirkung auch dann nicht eintritt, wenn alle eigentlich erforderlichen Ursachen bereitstehen. Andererseits geschehen gelegentlich auch Dinge, ohne dass wir für sie irgendwelche Ursachen ausmachen könnten. Darüber hinaus bringen gleiche Ursachen oftmals unterschiedliche Wirkungen hervor. Aus diesem Grunde weigern sich viele Wissenschaftler, Dinge und Ereignisse im Universum auf das Phänomen der Ursächlichkeit zurückzuführen.
  • Der Mensch ist die fähigste und bedeutendste aller Ursachen. Er zeichnet sich durch seinen Verstand, sein Bewusstsein, seine Willenskraft und viele andere Fähigkeiten aus. Außerdem verfügt er über innere und äußere Sinne und Gefühle. Nichtsdestotrotz ist er so schwach und hilflos, dass er selbst winzigsten Mikroben oft keinen Widerstand leisten kann. Daneben ist er endlosen Bedürfnissen und Schmerzen unterworfen. Wenn aber schon der Mensch, die fähigste, kompetenteste, intelligenteste und wirksamste aller Ursachen, weder einen Einfluss auf sein Existentwerden noch die Kontrolle über seinen eigenen Körper besitzt, wie können dann andere Ursachen Kreativität besitzen?

Materialisten sehen in der Verbindung von Ereignissen einen Kausalzusammenhang. Wenn zwei Geschehnisse nebeneinander bestehen, sind sie der Auffassung, dass eines der beiden die Ursache für das andere bildet. Mit ihrer Entscheidung, den Schöpfer zu leugnen, stellen sie Behauptungen auf wie zum Beispiel: Wasser lässt die Pflanzen wachsen. Andererseits fragen sie niemals, wie das Wasser denn überhaupt wissen soll, was es zu tun hat, wie es zu handeln hat und welche Eigenschaften es besitzen muss, um Pflanzen in die Lage zu versetzen, wachsen zu können. Besitzt Wasser das Wissen und die Macht, um Pflanzen wachsen zu lassen? Kennt es die Gesetze und Eigenschaften der Entstehung von Pflanzen? Wenn wir das Wachstum einer Pflanze den Gesetzen oder der Natur selbst zuschreiben, ist dann davon auszugehen, dass diese Gesetze oder die Natur die Eigenschaften der Entstehung von Pflanzen kennen? Wenn doch schon eine bestimmte Art oder Menge Wissen, Willen und Macht absolut unabdingbar ist, um auch nur die einfachsten Dinge - etwa das Bauen eines Landhauses oder das Schreiben eines Artikels - zu bewerkstelligen, bedarf es dann nicht eines allumfassenden Wissens, eines absoluten Willens und einer absoluten Macht, um das Universum zu erschaffen, das doch derart komplex, erstaunlich und rätselhaft ist, dass wir selbst im ‚Informationszeitalter' nur sehr wenig darüber wissen? Man betrachte nur einmal eine Blume! Wie entsteht ihre Schönheit, und wer hat die Beziehung zwischen ihr und dem Geruchssinn, dem Sehvermögen oder auch der Urteilsfähigkeit des Menschen geplant? Können dies das unbewusste, ignorante und taube Samenkorn, die Erde oder das Sonnenlicht vollbracht haben? Besitzen diese etwa das Wissen, die Macht oder den Willen, auch nur eine Blume wachsen, geschweige denn sie auch schön aussehen zu lassen? Kann vielleicht der Mensch, das einzige bewusste und sachkundige Lebewesen auf Erden, auch nur eine einzige Blume hervorbringen? Eine Blume kann nur dann wirklich existieren, wenn das ganze Universum schon vorher da ist. Um eine Blume zu erschaffen, muss es also eine Instanz geben, die in der Lage ist, das gesamte Universum, in dem sie existiert, zu erschaffen. Diese Instanz muss absolute Macht, absolutes Wissen und absoluten Willen besitzen - Attribute, die allein Gott vorbehalten sind.

Materie und Zufall

Das Argument, das hier gegen die Überzeugung vorgebracht wurde, Naturgesetze und natürliche Ursachen würden aus sich selbst heraus existieren und sich selbst aufrecht erhalten, lässt sich auch gegen die Behauptung vorbringen, der Zufall und die Materie verfügten über kreative Fähigkeiten.

Egal ob man sich auf die Prinzipien der klassischen oder auf die der modernen Physik beruft - Materie ist ganz offensichtlich dem Wandel unterworfen und äußeren Einflüssen gegenüber empfänglich. Weder ist sie ewig während, noch kann sie schöpferisch tätig sein. Materie ist taub, blind, leblos, unwissend, kraftlos und unbewusst. Wie sollte ausgerechnet sie die Schöpferin von bewusstem Leben, Wissen, Energie und Bewusstsein sein? Es ist doch ganz logisch, dass ein Ding anderen Dingen nichts geben kann, was es selbst nicht besitzt.

Da es im Universum eine riesige Fülle an Beweisen für eine absichtsvolle Ordnung und Harmonie gibt, wäre es vollkommen unangebracht zu behaupten, diese seien durch bloßen Zufall hervorgebracht worden. Ein einziger menschlicher Körper besteht aus Billionen von Zellen. Jede einzelne Zelle wiederum enthält ca. 1 Million Proteine. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Protein per Zufall so existiert, wie es existiert, ist unglaublich gering. Ohne jemanden, der die Macht besitzt, über die Existenz der Proteine zu entscheiden und diese Existenz dann auch zu erschaffen, jemanden, der über ein absolutes allumfassendes Wissen verfügt und die Beziehungen dieser Proteine mit den anderen Proteinen, den Zellen und allen Körperteilen schon im Voraus arrangieren und sie genau an die richtige Stelle platzieren kann, kann kein einziges Protein existieren. Erst wenn die Wissenschaften eingestehen, dass es Einen Gott, den Schöpfer aller Dinge gibt, werden sie ihre wahre Bestimmung finden.

Das folgende simple wissenschaftliche Experiment, über das in der Zeitschrift Discover vom 20. August 1993 berichtet wurde, wird uns dieses bedeutende Argument verständlich machen:

„Overbeck und seine Mitarbeiter am ‚Baylor College of Medicine' in Houston, USA, versuchten, einige gentherapeutische Verfahren anzuwenden, um zu sehen, ob sie Albino-Mäuse in farbige Mäuse umwandeln könnten. Die Forscher injizierten dem einzelligen Embryo einer Albino-Maus ein Gen, das ganz wesentlich für die Bildung des Pigments Melanin ist. Dann zogen sie die Nachkommen dieser Maus groß; die Hälfte von ihnen trug das Gen auf einem Chromosom eines Chromosom-Paares. Klassische Mendelsche Genetiker versicherten ihnen, dass ungefähr ein Viertel der Enkel das Gen auf beiden Chromosomen tragen würden und deshalb farbig sein müssten. In der Sprache der Genetiker würden diese als Homozygoten bezeichnet.

Aber die Mäuse bekamen gar nicht erst die Chance, farbig zu werden. ‚Das erste, was wir feststellten', sagte Overbeck, ‚war, dass wir etwa 25% der Enkelgeneration innerhalb einer Woche nach ihrer Geburt verloren.' Die Erklärung:

Das melaninbezogene Gen, das Overbecks Gruppe dem Embryo der Albino-Maus injiziert hatte, lagerte sich selbst in ein vollkommen unzusammenhängendes Gen ein. Ein unbekannter Abschnitt auf der DNA in der Mitte eines Gens zerstört die Fähigkeit jenes Gens, seine Botschaft lesbar zu machen. Es scheint deshalb so, dass bei den Mäusen sämtliche Proteine, für die die Gene verschlüsselt waren, nicht produziert wurden, dass alle Funktionen der Proteine unausgeführt blieben und dass die Mägen, Herzen, Lebern und Milzen alle an falscher Stelle landeten. Auch die Nieren und die Bauchspeicheldrüsen wurden geschädigt. All diese Defekte führten schließlich zum Tod der Mäuse.

Overbeck und seine Kollegen haben bereits das Gen auf einem besonderen Maus-Chromosom lokalisiert und versuchen nun, seine Struktur genau zu bestimmen. Diese Analyse wird ihnen verraten, wie das Protein wirkt und wo es aktiviert wird. ‚Wird das Gen überall aktiviert oder nur jeweils auf der linken oder rechten Seite des Embryos?', fragt sich Overbeck. ‚Und wann schließlich wird es aktiviert?'

Diese Fragen werden Overbeck weit über das Gentransfer-Experiment hinaus beschäftigen. ‚Wir glauben, dass es mindestens 100.000 Gene gibt', betont er. ‚Die Chance, dass dies geschieht, beträgt also buchstäblich 1:100.000.'"

Um diese Art Experiment zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen, bedarf es also Tausender von Tests, und damit auch Tausender von Mäusen. In der Natur gibt es jedoch keine Tests und keine Irrtümer; jedes Samenkorn im Boden keimt und wächst schließlich zu einem Baum heran - es sei denn, ein Hindernis wie der Mangel an ausreichender Feuchtigkeit kommt dazwischen. Auf ähnliche Weise wachsen Embryos im Mutterleib zu bewussten Lebewesen heran, die mit einem Intellekt und spirituellen Fähigkeiten ausgestattet sind.

Der menschliche Körper ist ein Wunder der Symmetrie und gleichzeitig ein Wunder der Asymmetrie. Wissenschaftler wissen, wie sich ein Embryo im Mutterleib entwickelt und wie diese Symmetrie und Asymmetrie zu Stande kommen, aber sie haben absolut keine Ahnung, wie die Teilchen - jene Teilchen, die den Embryo durch die Mutter erreichen und als Bausteine bei der Ausformung des Körpers fungieren - zwischen rechts und links unterscheiden können, wie sie in der Lage sind, den Platz eines jeden Organs zu bestimmen, wie jedes von ihnen an die genau vorgesehene Stelle eines bestimmten Organs wandert und sich dort einfügt und wie sie die extrem komplizierten Beziehungen zwischen Zellen und Organen sowie deren Erfordernisse verstehen. Hierbei handelt es sich um einen derart diffizilen Vorgang, dass ein einziges Teilchen, das beispielsweise eigentlich in der Pupille des rechten Auges seinen Platz finden sollte, stattdessen aber zum Ohr wandert, zu einer Funktionsstörung oder sogar zum Tod führen kann. Ein weiterer Punkt in diesem Zusammenhang ist der, dass alle Lebewesen aus den gleichen aus der Erde, der Luft und dem Wasser stammenden Elementen erschaffen werden. Und obwohl sie einander in Bezug auf ihre Gliedmaßen und Organe ähnlich sind, unterscheiden sie sich hinsichtlich ihrer körperlichen Charakteristika, ihres Aussehens, ihres Charakters, ihrer Wünsche und ihrer Ambitionen doch fast vollständig voneinander. Die Einzigartigkeit des Individuums ist so zuverlässig, dass jeder Mensch anhand seiner Fingerabdrücke mit absoluter Sicherheit identifiziert werden kann.

Wie können wir für dies alles eine Erklärung finden? Es gibt zwei Alternativen, die wir zu Beginn erwähnten: Entweder besitzt jedes Teilchen unendliches Wissen, unendlichen Willen und unendliche Macht, oder eine höhere Instanz verfügt über entsprechendes Wissen, entsprechende Macht und entsprechenden Willen und erschafft und verwaltet all diese Teilchen. Wie sehr wir uns bei dem Versuch, Erschaffung und Verwaltung der Teilchen Ursache und Wirkung oder auch der Vererbung zuzuschreiben, auch bemühen mögen - diese beiden Alternativen behalten in jedem Fall ihre Gültigkeit.

Auch wer die Existenz des Universums einer anderen Instanz als Gott zuschreibt - etwa der Evolution, der Kausalität, der Natur, den Zufällen oder der Notwendigkeit -, kann nicht leugnen, dass alle Dinge und Lebewesen durch ihre Geburt, durch ihr Leben und durch ihren Tod ein allumfassendes Wissen und eine absolute Macht und Bestimmtheit zur Schau stellen. Wie wir im oben dargelegten Experiment sahen, kann ein einziges Gen, das an der falschen Stelle sitzt oder an einen falschen Platz geführt wird, Leben vernichten oder verhindern. Die Interaktion aller Dinge von den Galaxien bis hin zu den Atomen stellt eine Realität dar, in der jede neue Einheit ihren einzig möglichen Platz und ihre einzig mögliche Funktion kennen und einnehmen muss. Gibt es denn einen besseren Beweis für die Existenz und das freie Wirken eines allumfassenden Wissens, einer uneingeschränkten Macht und eines absoluten Willens, als die Tatsache, dass Teilchen, die aus gleichen biochemischen Bestandteilen bestehen, in der Lage sind, durch die äußerst empfindlichen Strukturen in ihren Mustern wechselseitiger Beziehungen einzigartige Einheiten und Organismen hervorzubringen? Lässt sich dies denn tatsächlich mit Vererbung oder Zufall erklären, wo doch zu sehen ist, dass sämtliche diesbezügliche Erklärungen immer wieder auf einem einzigen allumfassenden Wissen, auf einer einzigen uneingeschränkten Macht und auf einem einzigen absoluten Willen beruhen?

Wir dürfen uns nicht durch die Tatsache in die Irre führen lassen, dass alles, was geschieht, einem bestimmten Programm oder Plan bzw. einem Ursachen-Verlauf folgt. Dieser Ursachen-Verlauf ist ein Schleier, der über den Fluss des Universums, über den ewig fließenden Strom der Ereignisse ausgebreitet wurde. Die ‚Naturgesetze', die sich aus diesem Ursachen-Verlauf ableiten lassen, verfügen über eine nominelle, nicht aber über eine reale und konkrete Existenz. Wenn wir der Natur keine Attribute zugestehen, die wir normalerweise nur dem Erschaffer der Natur zuschreiben, müssen wir akzeptieren, dass sie in ihrer Essenz und Realität eine Druckmaschine, nicht aber ein Drucker, ein Plan, nicht aber ein Planer, ein passiver Empfänger, nicht aber eine treibende Kraft, eine Ordnung, nicht aber jemand, der Ordnung schafft, sowie eine Sammlung von nominellen Gesetzen, nicht aber eine ausführende Gewalt ist. Das gleiche Argument bleibt auch dann gültig, wenn wir das Wort ‚Natur' durch die Begriffe ‚Materie' oder (wie es der französische Biologe Jacques Monod bevorzugt) ‚Zufall und Notwendigkeit' ersetzen.

Um besser verstehen zu können, warum blinde, taube, untätige, unbewusste und unwissende Zufälle, Natur und Ursachen keinen Anteil an der Existenz haben können, sollten wir Absicht, Harmonie und gegenseitige Abhängigkeit in der Schöpfung analysieren, indem wir die eindeutigen Fakten aufzeigen und bewerten. Einige von ihnen spricht A.C. Morrison in seinem Buch Man Does Not Stand Alone an:

„Stellen wir uns einmal vor, wir nehmen zehn 1 Cent-Stücke und markieren sie mit den Zahlen von 1 bis 10. Dann stecken wir sie in eine Tasche und schütteln sie gut durch. Nun versuchen wir, sie in der Reihenfolge von 1 bis 10 herauszuziehen, und stecken jede Münze, die wir heraus gezogen haben, wieder zurück in die Tasche. Unsere Chance, die Nummer 1 herauszuziehen, beträgt 1:10. Unsere Chance, die Münzen 1 und 2 in der richtigen Reihenfolge herauszuziehen, beträgt 1:100. Unsere Chance, die Münzen 1, 2 und 3 in der richtigen Reihenfolge herauszuziehen, beträgt 1:1000. Unsere Chance, die Münzen 1, 2, 3 und 4 in der richtigen Reihenfolge herauszuziehen, beträgt 1:10.000 usw., bis die Wahrscheinlichkeit, die Nummern 1 bis 10 in der richtigen Reihenfolge herauszuziehen, unglaubliche 1:10.000.000.000.000 (zehn Billionen) beträgt. Schon wer sich mit einem so simplen Problem wie diesem befasst, wird erkennen, zu welcher Größe sich Zahlen gegen den Zufall multiplizieren.

An das Leben auf unserer Erde werden derart hohe essenzielle Anforderungen gestellt, dass es aus mathematischer Sicht unmöglich ist, dass all diese Anforderungen per Zufall zur rechten Zeit irgendwo auf der Erde erfüllt sind und gleichzeitig alles so miteinander in Verbindung steht, wie es notwendig ist. Deshalb muss es in der Natur irgendeine Form von intelligenter Führung geben, was wiederum bedeutet, dass es auch einen Zweck geben muss.

Der Umfang der Erde ist heute weitestgehend gleich bleibend und ihre Masse genau berechnet. Ihre Geschwindigkeit auf ihrer Bahn um die Sonne ist absolut konstant und ihre Rotation um die eigene Achse so genau festgelegt, dass das Abweichen um nur eine einzige Sekunde in einem Jahrhundert alle astronomischen Berechnungen umstoßen würde. Wäre der Umfang der Erde größer oder kleiner, wäre ihre Geschwindigkeit höher oder niedriger, oder befände sie sich näher an der Sonne bzw. in größerer Entfernung von ihr, dann würden diese andersartigen Bedingungen alle Lebensformen, einschließlich die des Menschen, stark in Mitleidenschaft ziehen.

Die Erde dreht sich in knapp 24 Stunden oder mit etwa 1.660 km/h um die eigene Achse. Stellen wir uns einmal vor, sie drehte sich mit einer Geschwindigkeit von nur 166 km/h. Was spricht dagegen? Unsere Tage und Nächte wären dann zehnmal so lang wie jetzt. Die heiße Sonne würde dann an den langen Tagen unsere Vegetation verbrennen, und in den langen Nächten würden alle Schösslinge erfrieren. Die Sonne als Spenderin allen Lebens hat eine Oberflächentemperatur von 6.649° C, und unsere Erde ist gerade weit genug entfernt, sodass uns dieses ‚ewige Feuer' gerade in ausreichendem Maße, aber nicht im Übermaß wärmt. Hätte sich die Temperatur auf der Erde nur für ein einziges Jahr um durchschnittlich etwa 50°C erwärmt oder abgekühlt, wäre die gesamte Vegetation abgestorben, und mit ihr wäre der Mensch entweder erfroren oder gebraten worden. Die Erde bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 29,8 km/s um die Sonne. Betrüge die Umlaufzeit etwa 10 km/s oder 65 km/s, befänden wir uns zu nahe an der Sonne oder wären zu weit von ihr entfernt, um unsere Lebensform weiterhin aufrecht erhalten zu können.

Die Erde ist um einen Winkel von 23 Grad geneigt. Dieser Winkel ist für unsere Jahreszeiten verantwortlich. Wäre die Erde nicht geneigt, ständen die Pole in ewigem Dämmerlicht. Der Wasserdampf vom Ozean würde gen Norden und Süden ziehen, auf den Kontinenten Eis auftürmen und zwischen dem Äquator und den Polen möglicherweise eine Wüste hinterlassen.

Der Mond ist im Mittel 384.403 km von der Erde entfernt, und die beiden Gezeiten pro Tag erinnern uns freundlich an seine Gegenwart. An einigen Stellen türmen sich die Wellen des Ozeans bis zu 15 Meter hoch auf, und selbst die Erdkruste wird zweimal am Tag durch die Mondanziehung um einige Zentimeter nach außen gezogen. Wäre unser Mond nur 80.000 km von der Erde entfernt, wären wir mit so gewaltigen Wellen konfrontiert, dass die Ebenen aller Kontinente zweimal am Tag von einer gigantischen Wasserflut überschwemmt würden; sogar die Berge würden dann wohl nach kurzer Zeit abgetragen werden. Möglicherweise hätte sich auch gar kein Kontinent schnell genug aus den Tiefen erheben können, als dass er heute noch existieren würde. Die Erde würde in dem ganzen Chaos zu Grunde gehen, und die Abfolge der Gezeiten würde wohl täglich für Orkane sorgen.

Wäre die Erdkruste drei Meter dicker, gäbe es keinen Sauerstoff, und ein Leben wäre unmöglich. Und wäre der Ozean nur wenige Meter tiefer, wären Kohlendioxid und Sauerstoff absorbiert worden; die Folge: Auf der Erdoberfläche hätte sich keine Vegetation entwickeln können. Wäre die Atmosphäre wesentlich dünner, würden einige der Meteore, von denen täglich Millionen in der äußeren Atmosphäre verglühen, alle Gebiete der Erde treffen.

Der Sauerstoffanteil in der Atmosphäre liegt für gewöhnlich bei 21 %. Die Atmosphäre als Ganze lastet in Meereshöhe mit ca. 15 Pfund pro 2,5 cm2 auf der Erdoberfläche. Der Sauerstoff in der Atmosphäre trägt zu diesem Druck bei und beträgt pro 2,5 cm2 etwa drei Pfund. Der Rest des Sauerstoffs ist in Form von Verbindungen an die Erdkruste gebunden und bildet 8/10 des gesamten Wassers auf der Erde. Sauerstoff dient den Landbewohnern als Lebensatem. Aber Sauerstoff, der diesem Zweck zu Gute kommt, ist einzig und allein in der Atmosphäre verfügbar.

Es stellt sich die Frage, warum dieses äußerst aktive chemische Element keine Verbindungen eingeht und mit ganz genau dem Anteil in der Atmosphäre verbleibt, den praktisch alle Lebewesen zum Leben benötigen. Beliefe sich der Anteil des Sauerstoffs in der Atmosphäre zum Beispiel nicht auf 21%, sondern auf 50% oder mehr, würden sich alle brennbaren Substanzen in der Welt so leicht entzünden, dass schon der erste Blitz, der in einen Baum einfährt, den ganzen Wald in Flammen setzen und geradezu explodieren lassen würde. Wenn der freie Sauerstoff - nur eines von vielen Millionen Teilchen der Erdsubstanz also - absorbiert würde, würde alles Leben verlöschen.

Wenn ein Mensch atmet, zieht er Sauerstoff ein, der vom Blut aufgenommen und im ganzen Körper verteilt wird. Dieser Sauerstoff verbrennt bei einer vergleichsweise niedrigen Temperatur die Nahrung des Körpers langsam in den Zellen; hieraus resultieren Kohlendioxid und Wasserdampf. Wenn man deshalb von einem Menschen sagt, er ächze wie ein Ofen, dann liegt darin ein Funken Wahrheit. Das Kohlendioxid strömt in die Lungen, ist aber nur in sehr geringen Mengen atembar. Es aktiviert die Lungen, der Mensch holt erneut Luft und gibt dabei das Kohlendioxid in die Atmosphäre ab. Jedes Lebewesen absorbiert Sauerstoff und atmet Kohlendioxid aus. Sauerstoff ist aber nicht nur deshalb von so großer Bedeutung für das Leben. Denn er wirkt auch auf andere Elemente im Blut und im ganzen Körper ein. Ohne Sauerstoff würde der Lauf des Lebens unterbrochen werden.

Die Vegetation hingegen ist, wie jeder weiß, von einer äußerst geringen Menge Kohlendioxid in der Atmosphäre abhängig, die sie sozusagen atmet. Um diesen komplizierten fotosynthetischen chemischen Vorgang mit einfachsten Worten zu beschreiben: Die Blätter sind die Lungen des Baumes; wenn sie dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, besitzen sie die Kraft, das zähe Kohlendioxid in Kohlenstoff und Sauerstoff zu spalten. Mit anderen Worten: Die Pflanze gibt Sauerstoff ab und behält Kohlenstoff ein, der sich mit dem Wasserstoff des Wassers, das die Pflanze mit ihren Wurzeln aufsaugt, verbindet. Die Natur ‚bedient sich' bizarrer Chemie und stellt aus diesen Elementen Zucker, Zellulose und zahlreiche andere Chemikalien oder auch Früchte und Blumen her (die alle über ganz unterschiedliche Gerüche, Geschmäcker, Farben und Strukturen verfügen, je nachdem, um welche Blume oder um welche Früchte es sich handelt. Darf diese unendliche Vielgestaltigkeit denn wirklich winzigen, blinden, nicht wissenden und unbewussten Samenkörnern zugeschrieben werden?). Pflanzen ernähren sich selbst und produzieren darüber hinaus noch einen Überschuss, um allen Tieren auf der Welt Nahrung zu spenden. Gleichzeitig geben die Pflanzen den Sauerstoff, den wir einatmen und ohne den das Leben in fünf Minuten zu Ende wäre, ab. So bauen die Strukturen aller Pflanzen, die Wälder, die Wiesen und jedes Stückchen Moos, prinzipiell auf Kohlenstoff und Wasser auf. Tiere geben Kohlendioxid, Pflanzen hingegen Sauerstoff ab. Ohne diesen Austausch würden entweder die Tiere oder die Vegetation praktisch die gesamten Sauerstoff- bzw. Kohlendioxidvorräte aufbrauchen. Damit würde das Gleichgewicht vollkommen aus den Fugen geraten. Die gesamte Pflanzenwelt würde absterben, und das Tierreich würde ihr in den Tod folgen, oder umgekehrt.

Auch Wasserstoff ist lebensnotwendig, auch wenn wir ihn nicht zum Atmen brauchen. Ohne Wasserstoff gäbe es kein Wasser; Tiere und Pflanzen bestehen jedoch zu einem großen Teil aus Wasser und könnten keinesfalls darauf verzichten. Sauerstoff, Wasserstoff und Kohlenstoff sind die elementaren biologischen Elemente, sowohl was ihre Existenz als eigenständige Elemente betrifft, als auch in ihren vielfältigen Beziehungen untereinander. Sie bilden die eigentliche Basis, auf der alles Leben beruht.

Mit völliger Gleichgültigkeit flößen wir unserem Chemielabor - unserem Verdauungssystem, dem größten Labor der Welt - eine unendliche Vielzahl von Substanzen ein. Dabei verlassen wir uns ganz einfach auf etwas, das wir für einen automatischen Prozess halten, der uns am Leben erhält. Nachdem die Nahrungsmittel aufgespalten und wieder verwertbar gemacht wurden, werden sie unverzüglich zu unseren Milliarden von Zellen transportiert. (Jeder Mensch besteht aus mehr Zellen, als es Menschen auf der Welt gibt.) Dieser Transport zu den einzelnen Zellen muss unentwegt aufrechterhalten werden; aber jede Zelle nimmt nur diejenigen Substanzen auf, die sie gerade benötigt, um sie in Knochen, Nägel, Fleisch, Haare, Augen und Zähne zu verwandeln. Unser Verdauungssystem ist damit ein Chemielabor, das mehr Substanzen herstellt als jedes andere Labor, das die menschliche Erfindungsgabe jemals konstruiert hat. Damit verfügen wir über ein Verteilersystem, das perfekt funktioniert und dabei größer ist als jedes andere Transport- oder Verteilungsverfahren, das jemals das Licht der Welt erblickt hat. Diesem Labor unterlaufen von früher Kindheit bis ins hohe Alter hinein keine ernsthaften Fehler, obwohl die verschiedenen Substanzen, mit denen es hantiert, buchstäblich über eine Million verschiedener Arten von Molekülen - viele von ihnen mit tödlicher Wirkung - bilden könnten. Wenn die Verteilerkanäle des Labors auf Grund des Abnutzungseffekts träger werden, sehen wir uns mit geringerer Leistungsfähigkeit und letzten Endes auch mit Altersschwäche konfrontiert.

Nachdem jede Zelle die richtige Nahrung aufgesaugt hat, wird die Nahrung anschließend in den Zellen verbrannt; dieser Prozess spendet dem ganzen Körper seine charakteristische Wärme. Doch ohne Entzündung keine Verbrennung. Deshalb verfügen wir über eine winzige chemische Verbindung, die in jeder Zelle ein kontrolliertes Feuer für den Sauerstoff, Wasserstoff und Kohlenstoff der Nahrung entzündet und somit die notwendige Wärme produziert. Genau wie aus jedem anderen Feuer resultieren auch aus diesem Wasserdampf und Kohlendioxid. Das Kohlendioxid wird vom Blut in die Lungen transportiert; und dort bildet es das, was uns die Luft zum Leben einziehen lässt. Jeder Mensch produziert täglich zwei Pfund Kohlenstoff, entledigt sich seiner aber auf wundersame Art und Weise wieder. Jedes Tier verdaut Nahrung und besitzt die speziellen Chemikalien, auf die es nicht verzichten kann. Von Spezies zu Spezies unterscheiden sich die chemischen Bestandteile zum Beispiel des Blutes selbst in den winzigsten Details. Jede Spezies verfügt über ihren eigenen formativen Prozess.

Im Falle einer durch aggressive Keime hervorgerufenen Infektion hält das System ständig ein stehendes Heer bereit, das Eindringlinge in der Regel überwältigt und die gesamte Struktur des Menschen vor einem vorzeitigen Tod bewahrt. All die hier beschriebenen Phänomene unterliegen einer vollkommenen Ordnung; und Ordnung ist dem Zufall diametral entgegengesetzt."[1]

Erfordert all dies nicht eine Instanz, die den Menschen mit all seinen Bedürfnissen, seiner Umwelt und den Mechanismen seines Körpers durch und durch kennt, eine Instanz, die allwissend ist und alles tun kann, was sie für richtig hält? Noch einmal soll Morrison zu Worte kommen:

„Eine Absicht scheint allem innezuwohnen, den Gesetzen, die das Universum beherrschen, ebenso wie den Verbindungen der Atome, die unser Leben erhalten. Atome und Moleküle verrichten in den Lebewesen wunderbare Werke und setzen erstaunliche Mechanismen in Gang. All diese Mechanismen sind jedoch nutzlos, wenn keine Intelligenz vorhanden ist, die sie in objektive Bewegung umsetzt. Die lenkende Intelligenz, die die Wissenschaft nicht zu erklären vermag, aber auch nicht als Materie abtun kann, existiert wirklich."[2]


[1] Morrison, A.C.; Man Does Not Stand Alone; New York 1945, S. 13, 14, 16-19, 22, 24-27, 76-77

[2] Morrison 1945, S. 65

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